„Deutschland und Japan stehen vor ähnlichen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem demografischen Wandel durch die Alterung der Gesellschaft und die Neuausrichtung der traditionellen Industrien auf die digitale Revolution. Hier gilt es, gemeinsam innovative Lösungen zu erarbeiten, um unseren Wohlstand und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“ Mit diesen Worten eröffnete der Südthüringer Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann (CDU) als Gastgeber den 5. Deutsch-Japanischen Wirtschaftsdialog in der Residenz des japanischen Botschafters in Berlin.
Bereits im Jahr 2015 hatte Hauptmann gemeinsam mit dem damaligen japanischen Botschafter S.E. Takeshi Nakane den Deutsch-Japanischen Wirtschaftsdialog in Berlin ins Leben gerufen. Unterstützt von starken Partnern wie der japanischen Botschaft Berlin, der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (AHK Japan), der Japanischen Außenhandelsorganisation (JETRO), der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), Germany Trade & Invest (GTAI) und zahlreichen Wirtschaftspartnern vernetzt das in der deutsch-japanischen Wirtschafts-Community inzwischen etablierte Gesprächsformat Unternehmen untereinander und mit der Politik.
Die Veranstaltung bietet deutschen und japanischen Unternehmen eine Dialogplattform, auf der sie Chancen für zukünftige Kooperationen diskutieren und sich unterein- ander sowie mit hochrangigen politischen Entscheidungsträgern vernetzen können. Gastgeber Hauptmann, der gemeinsam mit dem Botschafter Japans in Deutschland S.E. Takeshi Yagi die Gäste des 5. Deutsch-Japanischen Wirtschaftsdialogs begrüßte, erklärte: „Die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio werden nicht nur sportliche Höchstleistungen hervorbringen, sondern auch Schaufenster für Innovationen und Technologien sein. Schlüsselbereiche wie Smart City, Hochgeschwindigkeitsnetze (5G), Robotics und Health – eingebettet in die „Society 5.0“- Initiative – bieten enormes Potenzial für eine zukünftig noch engere deutsch-japanische wirtschaftliche Zusammenarbeit.“
Neben zahlreichen japanischen und deutschen Unternehmern nutzten Diplomaten, Ministeriumsvertreter und Bundestagsabgeordnete die Veranstaltung, um sich über aktuelle Themen der deutsch-japanischen Wirtschaftsbeziehungen auszutauschen. Der japanische Botschafter öffnete seine Residenz für ein informatives Programm aus Impulsvorträgen und Diskussionen.
Olympia soll Sport- und Technologiebegeisterung verbinden
Für die deutsche Keynote konnten die Gastgeber erstmals einen Bundesminister gewinnen. Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (CSU), verband die anstehenden Olympischen Spiele in Tokio mit der Hoffnung, dass sie Sport- und Technologiebegeisterung verbinden. Die Benchmark für innovative Produkte seien nicht nur ein gutes Marketing, sondern vor allem überzeugende Technologien und seriöse Produkte. Hierin sah Scheuer Deutschlands und Japans Stärken. Auf der japanischen Seite stellte Keynote-Redner Kazushige Nobutani (Präsident, Japan External Trade Organization) anschaulich die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder dar.
Auf dem anschließenden Panel diskutierten Andreas Glunz (Managing Partner International Business, KPMG AG), Kai Grunwitz (Country Managing Director Germany, NTT Germany AG), Tobias Helmstorf (Head Pharma Public Affairs Regions Japan/APAC, Bayer AG), Manfred Stern (Corporate Officer, YASKAWA Electric Co., Japan sowie CEO und Chairman, YASKAWA Europe Holding AB, Swe- den) und Kenji Shibuya (Professor and Director, Institute for Population Health, King's College London) mit Moderator Dr. Jürgen Friedrich (Sprecher der Geschäftsführung, Germany Trade & Invest) aus Sicht ihrer jeweiligen Branchen über die Bedeutung der Olympischen Spiele als Wegbereiter für Innovationen und Technologien.
„Unser Ziel muss es sein, Deutschland und Japan zu Treibern zukünftiger Innovationen zu machen, von denen alle Menschen profitieren können. Die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern und unser gegenseitiges Vertrauen sind die Schlüssel dazu“, zeigte sich Bundestagsabgeordneter Hauptmann zuversichtlich.
TEXT Patrick Moss