BUSINESS HEADS & HIDDEN CHAMPIONS HEMDEN VON OLYMP - VOM LÄNDLE BIS NACH HOLLYWOOD

 

DM: Herr Bezner, Ihr Unternehmen wurde 1951 von Ihrem Großvater Eugen Bezner gegründet und ist heute laut Marktforschungsinstitut GfK der Marktführer bei Herrenoberhemden in Deutschland. Wie ist die Idee damals entstanden?

Hollywood-Star Gerard Butler ist seit letztem Jahr Markenbotschafter für Olymp.

Mark Bezner: Olymp ist ein typisches Kind des deutschen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Mit nur sechs Mitarbeitern begann mein Großvater damals in der Wohnstube und Waschküche seines bescheidenen Eigenheims in Bietigheim mit der Produktion von Herrenoberhemden, die zunächst noch aus vorhandenen Militärstoffen oder feinerer Fallschirmseide gefertigt wurden. Sein Bestreben, ein in Qualität und Verarbeitung herausragendes Herrenhemd zu fertigen, hat ihn dazu bewogen, den einprägsamen Markennamen „OLYMP“ zu wählen – in Anlehnung an das gleichnamige griechische Bergmassiv. Der Name sollte von Beginn an eine ähnliche Bedeutung im Hemdenmarkt verkörpern wie der Wohnsitz der Götter, der gewissermaßen über allem anderen steht.

DM: Mit einer Exportquote von 35 Prozent ist Olymp in mehr als 40 Ländern weltweit vertreten. In welchen Ländern sind Sie besonders aktiv?

MB: Außerhalb unseres Heimatmarktes Deutschland liegt der Vertriebsschwerpunkt vor allem auf westlichen Exportmärkten wie Belgien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz, aber auch auf Skandinavien sowie osteuropäischen Ländern wie Polen, der Tschechischen Republik, Ungarn und Russland. Im vergangenen Jahr haben wir mit dem Start einer modischen Hemden-Expansion ins Königreich Thailand unseren Vertrieb in Südostasien erweitert.

DM: Am Stammsitz in Bietigheim-Bissingen, 20 Kilometer nördlich von Stuttgart, sowie in den Vertriebsniederlassungen in Deutschland und Österreich beschäftigt Olymp über 850 Mitarbeiter. Was ist das Besondere an Ihrem Unternehmen?

MB: Olymp steht für kompromisslose Qualität bei Materialien und Verarbeitung, hervorragende Trage- und Pflegevorteile sowie ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis. Und natürlich für eine überzeugende modische Aussage bei sämtlichen Produkten. Mit der Konzentration auf die Kernkompetenzen im Bereich der Herrenoberbekleidung sehen wir uns als bekennender Produktspezialist in der vorteilhaften Lage, das enge, aber dafür sehr tiefe Produktportfolio mit einem Höchstmaß an Präzision zu entwickeln und zu fertigen und entfällt auf diese Weise positiv vom Wettbewerb abzugrenzen. Dies haben viele tausend zufriedene Handelspartner und Millionen überzeugte Endverwender in den letzten Jahrzehnten regelmäßig bestätigt.

Neben der Sortimentsleistung ist es aber auch das Engagement eines herausragenden Teams, einer eingeschworenen Mannschaft, die sich in hohem Maße mit dem Unternehmen und seinen Produkten identifiziert. Olymp hat sich mit wachsender Markenbekanntheit zu einem überaus begehrten Arbeitgeber entwickelt, der seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine zukunftsweisende Berufs- und Lebensperspektive zu bieten in der Lage ist.

DM: Die Produktpalette von Olymp reicht von exklusiven Herrenhemden für Business und Freizeit über Pullover, Sweatshirts, Strick- und Wirkwaren und Krawatten bis hin zu Polos und T-Shirts. Welcher ist Ihr aktueller Bestseller?

MB: Insbesondere die bügel- und knitterfreie Hemdenlinie „OLYMP Luxor“ aus 100 Prozent Baumwolle verzeichnet seit jeher zunehmende Nachfrage. Darüber hinaus sind es die jungen Produktsegmente wie „OLYMP Level Five body fit“ oder „OLYMP No. Six super slim“, die sich erfreulich entwickeln. Dem zunehmenden Trend der „Casualisierung“ folgend widmen wir uns aber mit zunehmender Intensität auch dem Freizeitsegment. Mit dem neuen Premiumhemd „OLYMP SIGNATURE“ haben wir uns erst vor Kurzem zudem zielgerichtet auf ein produktpolitisch bisher ungenutztes Terrain im oberen Premiumsegment des Marktes begeben. Die Besonderheiten von Olymp Signature liegen in der ausschließlichen Verwendung erlesener Materialien in Verbindung mit aufwendigen Verarbeitungsmethoden. So werden beispielsweise vorwiegend hochwertige Vollzwirngewebe eingesetzt, die auch mit den von Olymp gewohnten Bügel- und Pflegeeigenschaften versehen sind. Darüber hinaus finden sich feinste Handkappnähte, herausnehmbare Kragenstäbchen sowie Knöpfe aus echtem Perlmutt, die gemäß der neapolitanischen Tradition per Hahnentrittstich auf Stiel angenäht und umwickelt werden.

Die Tailored-fit-Schnittform umfasst einen differenzierten Größenspiegel, nach dem jede einzelne Größe nach individuellen Maßen gesondert geschnitten wird. Dadurch passt sich das Hemd den Formen des Trägers an. Somit trägt es sich wie maßgeschneidert. Der im Bereich des Kragenknopfes etwas tiefer als üblich sitzende Halsausschnitt sorgt mit Krawatte getragen oder ohne für spürbar mehr Bequemlichkeit. Bei den Manschetten wird der Schließknopf näher am Ärmel positioniert, was diesen bei entsprechenden Bewegungen des Armes ermöglicht, die Weite flexibel anzupassen.

In diesem Zusammenhang sind wir stolz darauf, mit dem schottischen Schauspieler Gerard Butler, der mit Filmen wie London Has Fallen, Gods of Egypt oder Olympus Has Fallen globale Popularität erlangt hat, erstmals eine international bekannte wie beliebte Berühmtheit als Markenbotschafter für unser Familienunternehmen verpflichtet zu haben. Mit der Persönlichkeit von Gerard Butler und der Anziehungskraft der US-Filmmetropole Hollywood wollten wir im Hemdenmarkt ein Zeichen setzen, was uns definitiv gelungen ist. Gerard Butler hat genau die richtige Statur, den Stil und die Ausstrahlung für Olymp Signature und verkörpert die Werte der Marke und des neuen Produkts perfekt. Er ist insofern die Idealbesetzung für diese Modelrolle.

DM: Olymp betreibt ein großes sportliches, soziales und kulturelles Engagement. Neben dem Hauptsponsoring der heimischen Vereine SG BBM Bietigheim (Handball) und SC Bietigheim-Bissingen Steelers (Eishockey) ist Olymp seit der Bundesliga-Saison 2015/2016 auch offizieller Partner von Borussia Dortmund. Warum ist Ihnen die Verbindung zum Sport so wichtig?

MB: Als ehemaliger Leistungsschwimmer hege ich eine große Leidenschaft für den Sport. Somit ist Sportsponsoring für Olymp nicht nur als öffentlichkeitswirksame Werbemaßnahme von herausragender Bedeutung, es ist gewissermaßen auch eine Herzensangelegenheit, insbesondere den regionalen Spitzensport zu unterstützen und zu fördern.

DM: Die Olymp-Bezner-Stiftung setzt sich seit Jahren für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt zu Zwecken ihrer Erziehung, Gesundheit und Bildung ein, indem sie Tagesstätten, Wohnheime und Kliniken finanziell unterstützt. Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?

MB: Die 2008 gegründete und mit einem Grundkapital von einer Million Euro ausgestattete Olymp-Bezner-Stiftung hat sich mit ihrem Engagement in vielen Projekten in Baden- Württemberg, in Deutschland und im Ausland bisher positiv bewährt. Dabei sind uns alle Förderungsprojekte gleichermaßen wichtig, ganz gleich, ob es sich dabei nun um den Schulneubau auf Haiti, das Behindertenheim in Vietnam, das Ausbildungszentrum in Indonesien oder die Familien-Nachsorge in Ludwigsburg handelt.

DM: Anfang Juni wurde Olymp beim German Brand Award 2018 in den Kategorien „Product Brand of the Year“ sowie „Brand Creation – Point of Sales“ im Römischen Hof in Berlin ausgezeichnet. Welchen Stellenwert haben die Preise für Sie?

MB: Wir sind natürlich außerordentlich stolz und sehr erfreut über jegliche Bewertung dieser Art, da sie gleichermaßen der Bestätigung sowie Motivation dient.

DM: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft Ihres Unternehmens?

MB: In einem schwierigen Marktumfeld ist es uns gelungen, die Marke regelmäßig und positiv weiterzuentwickeln und den Umsatz in nur zehn Jahren um das Zweieinhalbfache auf knapp 260 Millionen Euro zu steigern. Unser primäres Ziel ist es daher, die erfreuliche Firmenkonjunktur fortzuführen. Angesichts der vielen Möglichkeiten, die sich sowohl im Rahmen der Sortiments- als auch der Vertriebspolitik bieten, sehen wir das Potenzial für Olymp noch längst nicht ausgeschöpft.

DM: Herr Bezner, vielen Dank für das Interview.

 

 

INTERVIEW Markus Feller