Zukunft und Vergangenheit liegen dicht beieinander
Die japanische Hauptstadt Tokio mit ihren 9,5 Millionen Einwohnern liegt auf Honshū, der größten Insel des Landes. Die Metropole gliedert sich in 23 Bezirke auf, von denen das Ausgehviertel Shibuya mit der berühmten Kreuzung der bekannteste ist. Hier steht auch die Bronzestatue des Hundes Haichiko, der in den 1920er- und 1930er-Jahren über zehn Jahre am Bahnhof Shibuya auf sein Herrchen wartete, obwohl dieser bereits verstorben war - jedes Kind in Japan kennt diese Geschichte. Einen hervorragenden Blick über die ganze Stadt bietet der 634 Meter hohe Tokyo Skytree im Stadtteil Oshiage, der 2012 als Fernsehturm eröffnet wurde und nach dem Burj Khalifa in Dubai das zweithöchste Gebäude der Welt ist.
In Tokio weiß man nie genau, ob man in der Vergangenheit oder Zukunft gelandet ist. Im Unterhaltungsviertel Asakusa im Stadtbezirk Taitō steht der Sensō-ji, der älteste und bedeutendste buddhistische Tempel in Tokio, ganz in der Nähe vom Asakusa-Schrein. Einen Besuch wert ist auch das 1959 eingeweihte „Nationalmuseum für westliche Kunst“ am Rande des Ueno-Parks, das 2016 zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Nicht weit entfernt liegen das Tokio Nationalmuseum, das als bestes Museum für japanische Kunst gilt, sowie der Zoo, der neben dem Toshogu-Schrein zu finden ist.
Olympia 2020, Anime und Okonomiyaki
Das ganze Jahr über finden in Tokio sehenswerte Events statt. Jeden Frühling kommen unzählige Besucher aus dem In- und Ausland zur „Anime Japan“, der größten Anime-Messe weltweit. Hier treffen sich zahlreiche Aussteller aus der Zeichentrickfilm-Produktion und fiebern der Verleihung des Tokyo Anime Award entgegen. Fast zeitgleich findet der jährliche Tokio Marathon statt. Ganz besonders im Fokus stehen aber momentan die Olympischen Spiele, die vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 in Tokio ausgerichtet werden. Zuletzt fanden die Spiele 1964 hier statt.
Und was wäre Japan ohne seine Leidenschaft für Essen? In den 80.000 Restaurants gibt es natürlich hervorragendes Sushi, aber auch viele westliche Fast-Food-Ketten. Zu den sehr beliebten Gerichten zählen außerdem Ramen (Nudeln, die meist in Suppen verarbeitet werden), Melonenbrot, Dumpling und Reisbällchen oder Okonomiyaki, eine Mischung aus Kohl, Ei, Fisch oder Fleisch und Nudeln, die auf einer heißen Platte serviert wird.
TEXT Markus Feller