Worpswede – die bedeutendste Künstlerkolonie Deutschlands hat sich seit seiner Gründung vor 125 Jahren als Botschafter international verbindender Kunst verstanden. Hier lebten und arbeiteten von Beginn an Künstler aus vielen Ländern. Diese wunderbare Tradition ist treibende Kraft für die Initiative der Familie von Helldorff. Das bewußt gewählte Leitmotiv „Kunst der Diplomatie – Diplomatie der Kunst“ basiert auf den starken Verbindungen und der Korrelationen beider Künste. So wie seit jeher die Diplomatie als Kunst der politischen Einflussnahme verstanden wurde, hat auch die Kunst schon immer als Übermittler diplomatischer Botschaften gedient. Dies gilt nach wie vor auch im 21. Jahrhundert.

Worpswede kennen alle – aber kaum jemand war da. Das nahmen Frau Dr. Kirsten und Herr Hans von Helldorff zum Anlaß, Spitzendiplomaten für ein ganzes Wochenende zu einem privaten Besuch in ihr Heimatdorf Worpswede einzuladen. Bisher haben die Botschafter von Polen, der Türkei, Russlands, Neuseelands und Kasachstans diese Einladung angenommen und wurden im Haus Kirstenholm, dem privaten Heim der Familie von Helldorff, empfangen.

Bei den Besuchen gab es auch Begegnungen mit aktiven Künstlern in deren Ateliers und Galerien. Eindrucksvoll auch die Besichtigung von Barkenhoff, dem Wohnsitz und Atelier von Heinrich Vogeler oder des Wohnhauses von Paula Modersohn-Becker.

Ein Eintrag in das Goldene Buch der Gemeinde Worpswede und ein Gespräch mit dem Bürgermeister sind obligatorisch. Am Abend lädt Familie von Helldorff üblicherweise zu einem Empfang in ihr privates Haus ein, um sich im kleinen Kreis über Diplomatie, Kunst, Politik und Wirtschaft auszutauschen. Es folgt ein opulentes Dinner aus regionalen Zutaten und Elementen der landestypischen Spezialitäten des Ehrengastes. Die wichtigste Dinner-Zutat sind jedoch die anregenden Gespräche in offener und entspannter Atmosphäre.

In diesem Jahr wurde als Ehrengast S.E. Stone Sizani, Botschafter von Südafrika eingeladen, der das Programm, das mit viel Liebe und Sachkenntnis zusammen gestellt war, sichtlich genoß. Ein bißchen traurig stimmte ihn, daß die privaten Visionen und Bemühungen zum Wohle von Worpswede und dessen Zukunft offenbar ziemlich schwer umzusetzen sind.